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Publikationen des SRCTS

Nietzsche Studien + 2023 + Band 52

Nietzsche-Studien

Internationales Jahrbuch für die Nietzsche-Forschung

ISSN:1613-0790
Herausgegeben von: Christian J. Emden, Helmut Heit, Vanessa Lemm, Claus Zittel
Wissenschaftlicher Beirat: Günter Abel, R. Lanier Anderson, Keith Ansell-Pearson, Rebecca Bamford, Christian Benne, Jessica Berry, Marco Brusotti, Joao Constancio, Daniel Conway, Luca Crescenzi, Carlo Gentili, Oswaldo Giacoia Junior, Wolfram Groddeck, Anthony Jensen, Scarlett Marton, John Richardson, Martin Saar, Herman W. Siemens, Andreas Urs Sommer, Werner Stegmaier, Sigridur Thorgeirsdottir, Paul J.M. van Tongeren, Aldo Venturelli, Isabelle Wienand, Patrick Wotling

Friedrich Nietzsche has emerged as one of the most important and influential modern philosophers. Nietzsche-Studien is the premier publication shaping the field of Nietzsche studies. Interdisciplinary in orientation, and with a global reach, Nietzsche-Studien reflects the entire spectrum of research on Nietzsche, from philosophy to literary studies and political theory. By combining philosophical argument with historical context and textual precision, Nietzsche-Studien continues to set the agenda in the rapidly growing and changing field of Nietzsche scholarship.

 

An international team of editors whose work reflects the full range of current Nietzsche scholarship builds on the existing legacy of Nietzsche-Studien and expands the global reach of the journal. The chief editors of Nietzsche-Studien are supported by an advisory board of internationally renowned scholars from eleven countries, making Nietzsche-Studien unique in its global reach. 

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Jacob Böhme_Band I,17: ›Von Der wahren gelassenheit‹ (1622)

Herausgegeben von Giulia Baldelli und Günther Bonheim.
 

Gelassenheit, das hat in Böhmes Terminologie nichts mit der modernen Verwendung des Begriffs in der psychologischen Ratgeberliteratur gemein; Gelassenheit, das meint für ihn statt dessen das völlige Aufgehen des eigenen Willens in den göttlichen. Mit seiner Schrift ›Von der wahren Gelassenheit‹ fügt sich Böhme ein in die Tradition mystischer Reflexionen zu diesem Begriff, die von Meister Eckhart, Johannes Tauler und Heinrich Seuse über die ›Theologia Deutsch‹ und Valentin Weigel reicht. Interessant ist die Schrift aber auch speziell aus editionsphilologischer Perspektive. Es handelt sich bei ihr um die einzige, die sich sowohl in Böhmes Handschrift als auch in einem noch zu seinen Lebzeiten in Görlitz veranstalteten (und also vom Autor eventuell autorisierten) Druck, nämlich dem 1624 erschienenen Sammelband ›Der Weg zu Christo‹, erhalten hat.

Deutsch
2023
XLVIII, 168 S., 15,4 x 23 x 2 cm.
Leinen
ISBN 978-3-7728-5017-2
Einzelpreis:
€ 78,–

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Heinrich Schaefer Mein letztes Werk sei Gift! Der Roman »Gefangenschaft« und andere Texte

Durch seine obsessive Sprache und brutale Konsequenz schockiert Heinrich Schaefers einziger Roman Gefangenschaft noch heute. Er bietet eine wilde Folge von Aufzeich­nungen eines im Gefängnis auf seine Hinrichtung wartenden Gattenmörders und zählt ebenso wie Schaefers kürzere Texte zu den kühnsten eines radikalen Expressionismus.

Wenig ist bekannt über das Leben Heinrich Schaefers, jenes Autors des deutschen Frühex­pressionismus, dessen Hauptwerk, sein von 1911 bis 1913 verfasster und 1918 gedruckter Roman Gefangenschaft, nie in den Buchhandel kam, sondern nur klandestin unter Subskribenten im Berliner Milieu zirkulierte. Das Buch war gemeinsam mit Schlüsselwerken der Moderne wie Carl Einsteins Bebuquin oder Franz Jungs Opferung in der berühmten Reihe »Aktionsbücher der Aeternisten« angekündigt worden, aber als einziger Band nicht frei zu erwerben. Offenbar ging er über das selbst nach expressionistischen Maßstäben seinerzeit der Öffentlichkeit Zumutbare weit hinaus. Denn schonungslos werden darin die abgründigen Gedanken eines Mörders in unzensierter In­nensicht geliefert, nicht als Beichte, die zur Sühne führt, sondern in einem Akt ungeheurer Selbst­entblößung, als moralinfreie Niederschrift alles dessen, was dem Ich­-Erzähler im Kopf und im Leib herumspukt. »Ein revolutionäres Buch«, urteilte Max Herrmann­-Neiße. »Das Unsagbare sa­gen« lautete auch die Losung von Schaefers Band Drei Erzählungen (1918) mit heute ebenfalls nahezu gänzlich vergessenen Erzählungen und Prosaskizzen, die wie sein Roman nun als Soli­täre der experimentellen Ich­-Literatur der Moderne wiederzuentdecken sind.

Herausgegeben von Adela Sophia Sabban und Claus Zittel
Kometen der Moderne, Band 3
536 Seiten
gebunden, Leseband
12 × 19 cm
(D) € 28,00, (A) € 28,80, sFr 38,00 (UVP)
ISBN 978-3-946595-21-2

 

 

 


© Archiv Julijana Ranc

Heinrich Schaefer, geboren am 6. Februar 1889 im elsässischen Zabern, wurde in Straß­burg mit einer Arbeit in Nordistik über die altnordische Thidrekssaga promoviert (ge­druckt 1912) und ging 1919 nach Berlin, wo er als Studienrat arbeitete. Er publizierte kleinere Beiträge, experimentelle Kurzprosa und Gedichte in Zeitschriften, vor allem in der einflussreichen expressionistischen Zeitschrift Die Aktion, die ihm 1916 sogar eine der seltenen Sondernummern widmete. 1933 wurde er vom Dienst suspendiert, 1937 ganz entlassen. Er starb 1943.

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MM 173.174 | #LiteraturarchivDerZukunft Hrsg. von Sandra Richter.

Im Frühjahr 2021 lud das Deutsche Literaturarchiv Marbach zu einer virtuellen Konferenz mit dem Titel #LiteraturarchivDerZukunft ein. Persönlichkeiten aus Wissenschaft, Kultur und Medien, darunter Patrick Bahners, Eva Geulen, Markus Hilgert, Florian Illies, Jo Lendle und Kathrin Passig, dachten – frei nach Schiller – über die Frage nach: »Was heißt und zu welchem Ende betreibt man ein  Literaturarchiv im 21. Jahrhundert?« Die Statements der Konferenzteilnehmer sind im dritten und letzten Kapitel des vorliegenden Magazins abgedruckt. In Kapitel 1 ›Nachdenken über das Archiv‹ geht es u.a. um das Archivparadoxon (Sandra Richter), digitales Sammeln (Roland Kamzelak), die Zukunft von analogen und digitalen Veranstaltungen (Jan Bürger) und Ausstellungen als Orte  ästhetischer Erfahrung (Heike Gfrereis). Kapitel 2 bietet unter dem Stichwort ›Interventionen‹ ein ›IdeenGewimmel‹ zum Archiv – mit Statements von Freunden und Benutzern des DLA Marbach und Beiträgen u.a. von Heinrich Detering, Julia Franck, Volker Weidermann und Iris Wolff. 

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Lianhua He Geschichtsphilosophie als Literatur Intertextuelle Analysen zum Werk Heiner Müllers

Das Werk Heiner Müllers wurde bisher hauptsächlich aus eurozentrischer Perspektive interpretiert. Ein postkolonialer Blick hingegen eröffnet neue Lesarten für die Deutung seiner Arbeit. Lianhua He untersucht mit diesem Ansatz die implizite Geschichtsphilosophie in den Theaterstücken und dem lyrischen Werk Heiner Müllers. Anhand ausgewählter Texte analysiert sie die literarischen Vorlagen und deren Bearbeitung, und zeigt, inwiefern sich seine Geschichtsphilosophie auch in der Textstruktur und den intertextuellen Bezügen seines gesamten Werks nachweisen lässt.

Oktober 2022, 252 Seiten
ISBN: 978-3-8376-6458-4

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