Goethes 'Venezianische Epigramme'-Kritische digitale Edition

Leitung: Claus Zittel, Franz Fischer
[Foto: Klassik Stiftung Weimar]

Ein Kooperationsprojekt zwischen dem Istituto italiano di studi germanici, dem Laboratorio Bembo und dem Venice Centre for Digital and Public Humanities (VeDPH), Università Ca’ Foscari Venezia, dem Goethe-und Schiller-Archiv Weimar und dem Stuttgart Research Centre for Text Studies.

Leitung:
Claus Zittel, Franz Fischer

Mitarbeiter:
Herr Dr. Matteo Zupancic (Projekt: Venezianische Epigramme, ab 01.05.2023)

Finanziert vom Istituto italiano di studi germanici, Rom.
Beginn: 01.05.2023 (4 Jahre)

Ziel der digitalen kritischen digitalen Edition ist, sämtliche handschriftliche Textträger der Venezianischen Epigramme als Digitalisat und in Transkription wiederzugeben. Dafür wird ein online-Portal (nach dem Vorbild der Faust-Edition des FDH) am SRCTS, dem IISG, der Klassik Stiftung Weimar und dem Bembo-Lab eingerichtet, von dem aus die Digitalisate des GSA aufgerufen und mit den Transkriptionen verlinkt werden.

 

Copyright Klassik Stiftung Weimar

Datenbank und Edition werden offen angelegt

Neben die vollständige dokumenten- und schriftbildkritische Reproduktion der Nachlassdokumente wird als erster textkritischer Schritt die Umschrift des Gesamtbestandes treten. Die Umschrift erfolgt topographisch-diplomatisch nach möglichst wenig präjudizierenden, generalisierbaren Regeln. Materiale, genetische und hermeneutische Informationen zur Erschließung werden beigegeben.

Datenbank und Edition sind offen anzulegen, damit sie an neue Erkenntnisse angepasst werden können.

Es werden dabei (ohne WA) 12 Stufen unterschieden, die jeweils synchron die Epigramme präsentieren.

Änderungen von eigener und fremder Hand werden auf der jeweiligen Stufe sowie von Stufe zu Stufe jeweils auf eine Weise sichtbar gemacht, dass man von Schicht zu Schicht voran – oder wieder zurück navigieren kann.

Die unterschiedlichen Zählungen und Anordnungsmodelle der jeweiligen Stufe werden respektiert und auf dieser Basis eine Konkordanz für die Epigramme erarbeitet. D.h. es werden nicht die Zählungen des Musen-Almanachs oder der WA privilegiert.

Goethes Martial-Exemplar ist vollständig zu integrieren.

Die digitale Edition soll ein Prototyp für topologische, nicht-genetische Editionen werden. Texttheoretische, textologische Diskussion der einzelnen editorischen Entscheidungen sowie ihrer interpretatorischen Konsequenzen werden in begleitenden Workshops und editionswissenschaftlichen Publikationen geführt.

Daraus ergeben sich für die kritische digitale Edition:

    1. Die digitale Edition sämtlicher Textträger durch das Zusammenführen und Ordnen bisheriger Digitalisate des GSA. Falls nötig, sind qualitativ höherwertige Diggoeitalisate zu veranlassen.
    2. Standgenaue und zeichengetreue diplomatische Transkription der Manuskripte inklusive aller Varianten, Überarbeitungen, Streichungen, Korrekturen von eigener und fremder Hand.
    3. Verlinkung der Transkriptionen mit den Digitalisaten
    4. Erarbeiten von Konkordanzen und des textkritischen Apparates
    5. Annotation und Kommentierung der Digitalisate und Transkriptionen, die es erlaubt:
    • die Wanderungen und Transformationen eines Epigramms durch die verschiedenen Stufen nachzuverfolgen;
    • die Position des Epigramms in der jeweiligen Konstellation wiederzugeben;
    • unterschiedliche Anordnungsvorschläge Goethes pro Stufe virtuell zu realisieren;
    • die jeweiligen Korrekturvorgänge unter Hinzuziehung der im GSA liegenden Korrekturvorschläge A.W. Schlegels und Riemers Textrevision so weit wie möglich aufzuklären und zu dokumentieren.
    • thematische Gruppen zu bilden;
    • motivische Stränge zu verfolgen;
    • metrische Besonderheiten und Korrespondenzen aufzufinden;
    • Verbindungen mit dem 'Konvoi' des Textes (Widmungen, Martial-Ausgabe etc.) auszuweisen;
    • Verbindung mit biographischen Zeugnissen, vor allem Briefe zu notieren;
    • Verbindung mit Realia, auf die die Epigramme Bezug nehmen (Topographie Venedigs, Kunstwerke) auszuweisen;
    • Intertextualität: Prätexte und Bezüge auf Goethes Schriften, auch: Abgleich mit Martials Epigrammen und der Gattungsgeschichte. Auch die in der MA fehlenden lateinischen Martial-Epigramme, die Goethe in seine Xenien aufnahm, sind als wichtige Kontexte aufzunehmen (vgl. FA 1, 586, Nr. 728f.);
    • Rezeptionsgeschichte und Verweise auf die Forschungsliteratur zu einzelnen Epigrammen;
    • Auswertung der bisherigen Kommentare und der Forschung für einen wachsenden Kommentar.
    • Einrichten einer sich selbst automatisch aktualisierenden Forschungsbibliographie
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