Workshop im SRCTS: Text und Darstellungsform in Nietzsches Antichrist

5. Mai 2025

Text und Darstellungsform in Nietzsches Antichrist Workshop der Internationalen Nietzscheforschungsgruppe Stuttgart (INFG) Giorgio Di Sarno / Claus Zittel (Organisation) Montag und Dienstag, 19.05-20.05.2025, Atzenbergstraße 12 (1. Stock), Seminarraum des SRC.

Text und Darstellungsform in Nietzsches Antichrist

Der posthum veröffentlichte Antichrist wartet mit einer Vielzahl philosophie- und
religionskritischer Entlarvungsstrategien auf, stellt wissenschaftsoptimistische,
historiographische und etwa naturphilosophische Reflexionslinien nicht zuletzt in
der irritierenden Selbstcharakterisierung als Fluch auf das Christenthum jedoch
zugleich in ein genuin mythologisches Feld. Das Neben- und Ineinander
subversiver und apodiktischer Momente ist charakteristisch für Der Antichrist und
lässt sich nicht ohne Weiteres auf ein - traditionell normativ verstandenes Projekt -
der ‚Umwertung aller Werte‘ reduzieren. Welche Konsequenzen zeitigt der Rekurs
auf christliche Eschatologie und griechische sowie hinduistische Mythologeme in
der prominenten Rede vom ‚Antichrist‘, den ‚Hyperboreern‘ oder dem ‚Gesetzbuch
des Manu‘ für die topische Christentums- und Moralkritik? Was zeichnet den Fluch
als Denk- und Schreibform aus, durch welche konkreten textuellen
Verfahrensweisen wird er flankiert oder gar reflexiv unterlaufen? Obwohl im Detail
gerade die Differenzen ins Auge fallen mögen, kulminiert im Antichrist ein
werkspezifisch beachtlicher Kritikzusammenhang an Metaphysik, Wissenschaft und
Religion, an Moral, Kultur und Geschichtsschreibung. Ziel des Workshops ist es,
die darstellerischen Modi des Textes in ihrem Wechselverhältnis zur
philosophischen Denkbewegung des Antichrist ins Blickfeld zu rücken.

Interessierte sind herzlich zur Teilnahme eingeladen

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