Workshop „Die kleinen Zeitschriften des Expressionismus“ am Deutschen Literaturarchiv Marbach 24./25. November 2022

22. Februar 2022

Interessierte werden gebeten, bis 31. März 2022 Vorschläge für je einen 20-minütigen Vortrag an kristin.eichhorn@ilw.uni-stuttgart.de zu senden. (Abstract von max, einer Seite, kurze biografische Notiz) .

Der Expressionismus hat eine nahezu unüberschaubare Zahl an Periodika hervorgebracht,
in denen sich politische und ästhetische Debatten und Manifeste ebenso finden wie
bildkünstlerische und literarische Werke. Während die ‚großen‘ Zeitschriften wie
Der Sturm und Die Aktion häufig im Zentrum der Aufmerksamkeit stehen, leisten
doch die vielen kurzlebigeren Publikationsorgane einen bedeutenden Anteil zur
Verbreitung des Expressionismus jenseits der Zentren und zur Selbstverortung lokaler
Künstlerzirkel.
Die Zeitschriften des Expressionismus sind nicht zuletzt deshalb eine so zentrale Quelle,
weil sich die Strömung in lokalen wie überregionalen Künstlergruppen organisiert, die
häufig ihr eigenes Publikationsorgan haben, das sie zur Verbreitung ihrer Programmatik
wie ihrer künstlerischen Produktion sowie zum Austausch über aktuelle ästhetische
und gesellschaftliche Fragen nutzen. Wie stark sich die einzelnen Zeitschriftenprojekte
ähneln – und insofern ein gemeinsames Bild des Expressionismus ergeben –
und in welchem Ausmaß sich kontextspezifische Variationen ergeben, die eine
Differenzierung der bisherigen Diskussion über den Expressionismus notwendig
machen, lässt sich nur durch eine ausführliche Sichtung des Quellenmaterials beantworten.
Das am Stuttgart Research Center for Text Studies angesiedelte Projekt „Die kleinen
Zeitschriften des Expressionismus“ soll in Kooperation mit dem Deutschen Literaturarchiv Marbach
dazu ansetzen, die Zeitschriften aus interdisziplinärer Perspektive zu beleuchten und
die im engeren Sinne textbasierten Zugänge um kunstwissenschaftliche und
kulturgeschichtliche zu erweitern.
Expressionistische Zeitschriften zeichnen sich häufig konzeptionell gerade durch ihr
Zusammenspiel verschiedener Kunstformen sowie von künstlerischen Ausdrucksformen
und essayistischen Abhandlungen aus, die in ihrer Gesamtheit
untersucht werden müssen. Darüber hinaus gilt es die  Rahmenbedingungen
der Zeitschriftenpublikation zu betrachten: namentlich besonders den Diskurs-
und Produktionszusammenhang, aus dem sie hervorgeht, sowie die Geschichte des
Verlags, in dem sie erscheint.


Im Rahmen dieses Projekts wird am 24./25. November ein Auftaktworkshop am
DLA Marbach stattfinden, der dazu angelegt ist, die an einschlägigen Fragestellungen
arbeitenden Forscher*innen zusammenzubringen und zu vernetzen. Dazu bietet das
DLA Marbach einen idealen Ort zur Auseinandersetzung mit bislang nicht oder kaum
zu Forschungszwecken herangezogenen Zeitschriftenbeständen. Der Workshop besteht
einerseits aus einem klassischen Vortragsteil, auf dem die Teilnehmenden die Möglichkeit
haben, ihre Projekte und Fragestellungen vorzutragen und zur Diskussion zu stellen.
Anderseits wird es einen praktischen Teil geben, der der Beschäftigung mit den einschlägigen
Archivbeständen gewidmet ist.


Interessierte werden gebeten, bis 31. März 2022 Vorschläge für je einen
20-minütigen Vortrag an kristin.eichhorn@ilw.uni-stuttgart.de zu senden.
(Abstract von max, einer Seite, kurze biografische Notiz).


Vorbehaltlich der Coronalage wird der Workshop in Präsenz stattfinden. Reisekosten werden übernommen.

PD Dr. Kristin Eichhorn, NDL I

Kontakt

PD Dr. Kristin Eichhorn
Universität Stuttgart, Institut für Literaturwissenschaft
Keplerstr. 17
70174 Stuttgart
https://www.ilw.uni-stuttgart.de/institut/team/Eichhorn/
kristin.eichhorn@ilw.uni-stuttgart.de

Zum Seitenanfang