DLA-Newsletter: Ausgabe 07/2022

14. Juli 2022

Veranstaltungskalender des DLA und der Literaturmuseen in Marbach für den Juli 22

Sonntag, 3. Juli, 16 Uhr
Deutsches Literaturarchiv Marbach, Archivgebäude
»Die Welt wie ein Beerenfeld leer essen.«. Feierliche Veranstaltung zur Übergabe des Archivs von Martin Walser
Mit Edgar Selge, Franziska Walser und Jakob Walser, Petra Olschowski, Markus Hilgert, Sandra Richter und als Ehrengast Martin Walser
Tickets für den kostenpflichtigen Livestream (3 €) sind über Reservix erhältlich: https://www.reservix.de/veranstaltungskalender?q=deutsches+literaturarchiv 
Link zum Livestream: https://streaming.reservix.io/e1948367

Dienstag 5. Juli, 19 Uhr,
Für geladene Gäste und im Livestream
›Welten auseinander‹. Julia Franck. Lesung und Gespräch mit Sandra Richter
Im vergangenen Jahr hat die Berliner Schriftstellerin Julia Franck ihre autobiografische Erzählung ›Welten auseinander‹ veröffentlicht, die auf einzigartige Weise von Ostberlin in ein Notaufnahmelager, nach Schleswig-Holstein und schließlich nach Westberlin führt. Ein poetisches Dokument der Selbstbehauptung.
Link zum Livestream: https://www.youtube.com/watch?v=p_v4pR_i3HA 

Mittwoch, 6. Juli, 19.30 Uhr
Literaturmuseum der Moderne, Leibinger-Auditorium
Das Lyrische Quartett – Gedichte im Gespräch. Mit Nico Bleutge, Kristina Maidt-Zinke, Gregor Dotzauer und Barbara Wahlster
Vier Expertinnen und Experten setzen sich mit lyrischen Neuerscheinungen auseinander, live vor Publikum und als Sendung im Programm von Deutschlandfunk Kultur. Gäste der ersten Marbacher Ausgabe sind der vielfach ausgezeichnete Lyriker und Essayist Nico Bleutge, die Kritikerin Kristina Maidt-Zinke und der Kritiker Gregor Dotzauer; Barbara Wahlster moderiert, Birgitta Assheuer rezitiert aus den besprochenen Neuerscheinungen. Diesmal geht es um neue Bücher des Büchner-Preisträgers Jürgen Becker, um Ágnes Nemes Nagy, die als bedeutendste ungarische Lyrikerin des 20. Jahrhunderts gilt, und um den 1982 geborenen Deutsch-Amerikaner Paul-Henri Campbell.
Der Eintritt kostet 9,- /7,-(erm./ DSG). Kartenvorverkauf unter: https://www.reservix.de/veranstaltungskalender?q=deutsches+literaturarchiv 
Ausstrahlung in Deutschlandfunk Kultur: 7. August 2022, 22.03 Uhr

Donnerstag, 7. Juli bis Freitag, 8. Juli
Archivgebäude, Tagungsbereich
Literatur(wissenschaft) und Provenienz. Mit einer Keynote von Michael Hagner
Ein Workshop der Forschungsgruppe Provenienz im Forschungsverbund Marbach Weimar Wolfenbüttel.
Wenn heute in der Öffentlichkeit die Rede von Provenienz ist, geht es meist um die Erforschung unrechtmäßiger Besitzverhältnisse und die Restitution der so erworbenen Objekte. Wie können etwa Provenienzmerkmale zu unserem Verständnis von Überlieferungsprozessen beitragen? Welchen Einfluss hatten hier die öffentlichen Diskussionen zur Provenienzforschung seit der Washingtoner Erklärung von 1998? Diesen und anderen Fragen geht der Workshop ›Literatur(wissenschaft) und Provenienz‹ nach.
Programm: https://www.dla-marbach.de/forschung/tagungen/ 

Donnerstag, 7. Juli, 18 Uhr
Archivgebäude, Kilian-Steiner-Saal
Öffentlicher Abendvortrag: Michael Hagner
Im Rahmen des Workshops ›Literatur(wissenschaft) und Provenienz‹, ausgerichtet von der MWW-Forschungsgruppe ›Provenienz‹ spricht der Wissenschaftshistoriker Michael Hagner von der ETH Zürich unter dem Titel ›Das Buch im Buch. Die ‚Selbstbiographie‘ von Josef Popper-Lynkeus‹ über die Exemplargeschichte eines besonderen Bandes. Bei Interesse wird um Anmeldung gebeten: forschung@dla-marbach.de.

Donnerstag, 14. Juli, 19.30 Uhr
Archivgebäude, Humboldt-Saal und Livestream
Zeitkapsel 58: Wie war es möglich? Der Nachlass von Felix Hartlaub
Mit Nikola Herweg und Matthias Weichelt
Über die Brutalität seiner Zeit und die Sentimentalität und Unbarmherzigkeit des militärischen Jargons schreibt der junge Felix Hartlaub – zunächst als Student im nationalsozialistischen Berlin, später als Historiker im besetzten Paris, schließlich als Mitarbeiter der »Abteilung Kriegstagebuch» im Führerhauptquartier. Als er 1945 in den letzten Kriegstagen spurlos verschwindet, ist er gerade mal 31 Jahre alt. Matthias Weichelt, Chefredakteur der Literaturzeitschrift ›Sinn und Form‹ und Autor der Biografie ›Der verschwundene Zeuge. Das kurze Leben des Felix Hartlaub‹, denkt mit Nikola Herweg (DLA) über Hartlaubs Werk und seine Position zwischen Freundschaft zu Dissidenten und Arbeit im Sperrkreis um Hitler nach.
Eintritt: 9,-/7,- € (erm. / DSG)

Sonntag, 17. Juli, 11 Uhr
Archivgebäude, Humboldt-Saal
Literatursommer ›Literatur made im Ländle‹. Über Grenzen. Dichterspuren
Mit Arnold Stadler, Nikola Herweg, Heinrich Detering, Oliver Kobold, Dorit Krusche, Thomas Schmidt und Bettina Schulte
Seit mehr als drei Jahrzehnten illuminiert die Marbacher Reihe SPUREN solche Orte im Land, deren literarische und kulturelle Bedeutung mit dem bloßen Auge oftmals nicht zu erkennen ist. Darüber, über die öffentliche Sichtbarkeit der Literatur in Vergangenheit und Zukunft, über literarische Texte, die ohne Raum und Landschaft nicht auskommen, und über solche Spuren, die – noch unentdeckt – in die Marbacher Magazine führen, sprechen in einer Matinee die SPUREN-Autor/- innen Arnold Stadler, Nikola Herweg, Heinrich Detering, Oliver Kobold und Dorit Krusche. Moderation: Bettina Schulte und Thomas Schmidt.

Sonntag, 24. Juli, 11 Uhr
Literaturmuseum der Moderne, Leibinger-Auditorium
#LiteraturBewegt: Zeichen emotionalisieren. Lukas Diestel präsentiert ›Falsche Gefühle‹
Was entsteht, wenn der Blutzuckerwert, ein Lexikon mit Emotionswörtern und künstliche Intelligenz zusammenkommen? Alle fünf Minuten ein neues Gedicht. Der Wuppertaler Künstler Lukas Diestel wandelt mittels eines Computerprogramms seine Glukosewerte in Stimmungen um und lässt daraus eine künstliche Intelligenz Gedichte generieren. Zur Finissage der Ausstellung ›punktpunktkommastrich. Zeichensysteme im Literaturarchiv‹ lädt Diestel nicht nur zur Entdeckung ungelesener lyrischer Werke in seiner sich immer neu füllenden »Gedichtgrube« ein, sondern auch zum gemeinsamen Dichten mit KI.
Gefördert im Rahmen der Reihe #LiteraturBewegt vom Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg und von der Kulturstiftung des Bundes.

AKTUELLE WECHSELAUSSTELLUNGEN IM LITERATURMUSEUM DER MODERNE

Bis 24. Juli 2022
#LiteraturBewegt: punktpunktkommastrich. Zeichensysteme im Literaturarchiv
In einem Literaturarchiv gibt es mehr als nur Buchstaben und mehr als nur ein einziges Schriftsystem: Es gibt Striche und Linien, Bögen und Kreise, Zahlen und Bilder, Geister-, Geheim-, Privat- und Computersprachen, die Sprachen der Farben und Papiere, der Marken und Stempel, der Spuren und Abdrücke. Das Verstehen wie das Missverstehen gehören zu diesen Zeichen und Sprachen, sowie zum Gewebe eines literarischen Textes der mehrfache Schriftsinn gehört – vom Punkt über die Welt in den Himmel – und zum Archiv das Entziffern und Rätseln, Staunen und Wundern. Im zweiten Teil unsere Ausstellungsprojekts #LiteraturBewegt stellen wir die Vielfalt der Zeichensysteme und ihrer Funktionen vor, die man in einem Literaturarchiv finden und erfinden kann.
#LiteraturBewegt wird gefördert von der Kulturstiftung des Bundes und dem Ministerium für Forschung, Wissenschaft und Kunst Baden-Württemberg.

Bis 30. Oktober 2022
Wie Literatur Welt + Politik macht
Literatur hat die Kraft, Welten zu erfinden, die uns so packen, dass wir sie in die Wirklichkeit mitnehmen oder gar für Wirklichkeit halten. Die Ausstellung erforscht anhand von Archivobjekten, wie Literatur »Welt« entwirft und welche Rolle dabei kulturelle Muster, politische Systeme, soziale Gruppen und (inter-)nationale Verlagswege spielen.
Gefördert vom Auswärtigen Amt.

Besucherinformation: https://www.dla-marbach.de/service/besucherinformation-coronavirus/.

DLA Marbach

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