DLA Marbach Newsletter Mai 2023

2. Mai 2023

Das Veranstaltungsprogramm im DLA Marbach und den Literaturmuseen im Mai 2023

Mittwoch, 3. Mai, 19.30 Uhr

Zeitkapsel 60: Entwürfe des Schönen, Spuren des Schäbigen – Brigitte Kronauer und ihr Nachlass

 

DIE VERANSTALTUNG WIRD AUF HERBST 2023 VERSCHOBEN.
 

Dieter Asmus: Brigitte Kronauer. Entwurf für ein Porträt.
Foto: DLA Marbach.

Mittwoch, 10. Mai, bis Freitag, 12. Mai
Archivgebäude
Tagung

Archiv und Kanon

 

#breiterkanon ist ein offenes, interdisziplinäres Netzwerk von Forschenden, das 2021 von Martina Wernli (Universität Frankfurt) initiiert wurde. Dieser explorative Workshop führt bereits bestehende Gespräche und den Austausch mit dem Forschungsreferat des DLA weiter. Neben allgemeineren Fragestellungen nach Repräsentation und Marginalisierungen im Archiv beschäftigen sich die konkreten Forschungsfragen mit einzelnen Autorinnen und Autoren – u.a. mit Therese Huber, Charlotte von Ahlefeld, Gabriele Tergit, Louise von Ploennies, Friederike Hauffe und Wilhelmine von Hillern – sowie mit thematischen Fragestellungen wie der Metadaten und Mehrsprachigkeit, die Neu-Edierung von Autorinnen des 20. Jahrhunderts, u.a.m.

Mehr Informationen zu den Teilnehmenden:
breiterkanon.hypotheses.org/veranstaltungen

Sonntag, 21. Mai, 10–17 Uhr
Literaturmuseum der Moderne

Internationaler Museumstag

 

Der Museumstag 2023 im Literaturmuseum der Moderne steht ganz im Zeichen Schillers und des Theaters. Es wird gespielt und improvisiert, Texte werden laut gesprochen, und auch die Ausstellungen werden zur Bühne. 10 Uhr Führung durch ›Will’s Book – 400 Jahre Shakespeare’s First Folio‹ // 12.30 Uhr Führung durch die Dauerausstellung ›Die Seele 2‹: Theater in der Seele // 14 Uhr Führung durch ›Schiller, Hölderlin, Kerner und Mörike‹: Schiller von Kopf bis Fuß. // Um 15 Uhr zeigt das fastfood theater München eine Schiller-Improtheater-Show. Der Museumseintritt ist frei. Die Führungen und Veranstaltungen sind kostenlos.

Mehr unter: www.dla-marbach.de
 

Blick in die Ausstellung ›Die Seele 2‹.
Foto: DLA Marbach.

Sonntag, 21. Mai, 11 Uhr
Humboldt-Saal (Archivgebäude)

Finissage ›Will´s Book – 400 Jahre Shakespeare’s First Folio‹ mit Michael Köhlmeier

 

Michael Köhlmeier gehört zu den überragenden Schriftstellern der Gegenwart. Seine große Gabe besteht darin – etwa in seinem aktuellen Roman ›Frankie‹ – unseren Alltag sehr genau in den Blick zu nehmen und zugleich Storys zu erzählen, die so fesselnd und verwirrend sind wie Mythen und Märchen. Dabei hat Köhlmeier sehr viel von Shakespeare gelernt. Kein Wunder, dass er dem wichtigsten Dramatiker der Weltliteratur 2004 ein ganzes Buch gewidmet hat: ›Shakespeare erzählt‹. Im Gespräch mit Vera Hildenbrandt und Jan Bürger knüpft er in Marbach genau hier an: Mit Michael Köhlmeier werden König Lear oder Hamlet plötzlich unsere Zeitgenossen. Sie gehen uns unmittelbar an.

 

Foto Michael Köhlmeier: © Heike Bogenberger.

 

Donnerstag, 25. Mai, 19.30 Uhr
Humboldt-Saal (Archivgebäude)

Die Archiv-Box. Eugen Ruge oder Die Gegenwart des Erinnerten

 

Zu Recht wurde Eugen Ruge mit dem Familienroman ›In Zeiten des abnehmenden Lichts‹ (2011) als ein Erzähler bekannt, der historische Panoramen ungeheuer anschaulich entfaltet. Ruges Bücher gleichen herausfordernden und oft verstörenden Recherchen. Acht Jahre später ließ er seinen Roman ›Metropol‹ über die Schrecken des Stalinismus direkt im ›Russischen Staatsarchiv für soziopolitische Geschichte‹ beginnen. Und Ruges neues Buch ›Pompeji oder Die fünf Reden des Jowna‹ führt sogar noch viel weiter zurück in die Vergangenheit. Kann man sich den Autor also als besessenen Archivarbeiter vorstellen? Und welche Spuren seines eigenen Lebens sähe Eugen Ruge gern in einem Archiv? Moderation: Ulrich von Bülow.

Die Reihe Archiv-Box wird gefördert von ›Neustart Literatur‹, dem Programm des Deutschen Literaturfonds im Rahmen von ›Neustart Kultur‹ der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien.

 

Eintritt: 9,-/7,- € (erm. / DSG).
Kartenvorverkauf über Reservix

 

Foto Eugen Ruge: © Martin Powilleit.

 

Neuerscheinungen

 

Spuren 129 | Ulrich Maier: Justinus Kerner in Meersburg

16 Seiten, zahlreiche Abb. Geheftet. ISBN 978-3-944469-62-1. EUR 4,50
In den 1850er-Jahren haben sich Kerner, Joseph von Laßberg und Franz Anton Mesmer am Bodensee getroffen – eine bedeutende Konstellation der romantischen Literatur- und Medizingeschichte. Der Dichter und Arzt Kerner besuchte Laßberg in einer emotional und gesundheitlich schwierigen Situation seines Lebens. Laßberg, selbst Schriftsteller und Philologe, hatte die Alte Meersburg vor dem Verfall gerettet und dort – unmittelbar am Ufer des Sees – seine umfangreiche Sammlung von Handschriften, Büchern und Kunstwerken untergebracht. Vier Jahre zuvor hatte er die Schwester Annettes von Droste-Hülshoff geheiratet, die selbst in ihren letzten Lebensjahren mehrfach auf der Burg weilte, dort starb und auf dem örtlichen Friedhof begraben wurde. Ihr Grab liegt neben dem Mesmers, der seine letzte Lebenszeit ebenfalls in Meersburg verbracht hat und dessen Nachlass von Laßberg gehütet wurde. Laßberg und Kerner vereinte das Interesse an Mesmer, der in Wien und Paris mit magnetischen Heilkuren großes Aufsehen erregt hatte. Er begründete die Theorie vom ›animalischen Magnetismus‹, nach der Kerner selbst praktizierte. In Laßbergs Archiv reifte Kerners Entschluss, Mesmers Erbe in einer Monografie zu verteidigen.

Spuren 130 | Heinrich Detering / Lisa Kunze: Hans Christian Andersen in Baden-Baden

16 Seiten, zahlreiche Abb. Geheftet. ISBN 978-3-944469-69-0. EUR 4,50
In der Baden-Badener Spielbank blieb Andersen – ganz anders als Fjodor Dostojewski, der fast zur gleichen Zeit dort weilte und viel Geld verspielte, – nur Beobachter. Er war gerade aus Paris gekommen – von der Weltausstellung – und las die Spielbank im Nordschwarzwald nun mit seinen Pariser Erfahrungen. Mit Hilfe von Tagebuchnotizen, Gedichten und Andersens Märchen ›Die Dryade‹ machen Heinrich Detering und Lisa Kunze im Baden-Baden der 1870er-Jahre im Kleinen sichtbar, was der Dichter im Großen in Paris erlebt hatte: eine »Phantasmagorie der kapitalistischen Kultur« (Walter Benjamin).

Spuren 131 | Barbara Potthast: Schubart in Aalen

16 Seiten, zahlreiche Abb. Geheftet. ISBN 978-3-944469-62-1. EUR 4,50
Christian Friedrich Daniel Schubart gab mit der ›Deutschen Chronik‹ eine der erfolgreichsten Zeitschriften seiner Zeit heraus. Mit ihren verstreuten Andeutungen über fürstliche Tyrannei und das Elend der Unterschichten war dieses Blatt so politisch, dass der württembergischen Herzog Carl Eugen Schubart ohne Gerichtsurteil zehn Jahre auf dem Hohenasperg einsperrte. In seiner Not diktierte Schubart dort einem Zellennachbarn seine Lebenserinnerungen, in denen die kleine Stadt Aalen am nordöstlichen Rand der Schwäbischen Alb eine besondere Rolle einnimmt – als Heimatstadt des Dichters. Die Stuttgarter Literaturwissenschaftlerin Barbara Potthast zeigt, wie die Weichen für Schubarts biografische Katastrophe bereits in Aalen gestellt wurden und wie die Aalener bis heute mit seinem Erbe umgehen.

Diese und alle anderen Veröffentlichungen der Deutschen Schillergesellschaft sind im Buchhandel erhältlich oder in unserem Online-Shop unter www.dla-marbach.de/shop/
 

Foto: DLA Marbach (Vinca Lochstampfer).

Aktuelle Wechselausstellungen im Literaturmuseum der Moderne


Bis 21. Mai 2023

Will’s Book – 400 Jahre 
Shakespeare’s First Folio

 

Die Ausstellung zeigt neben dem ›First Folio‹ Exponate aus dem Globe Theatre und dem DLA – darunter Friedrich Schillers Korrekturen zur ›Othello‹-Übersetzung von Johann Heinrich Voß, Karl Wolfskehls Anmerkungen zur ›Julius Cäsar‹-Übersetzung in der Schlegel-Tieck-Ausgabe, Schillers ›Macbeth‹- und Gerhart Hauptmanns ›Hamlet-Bearbeitung‹, Hugo von Hofmannsthals ›Shakespeare und wir‹, aber auch Friedrich Silchers ›Volkslied nach Shakespeare‹. Audiovisuelle Stationen bringen den Besucher/-innen verschiedene Aufführungspraktiken zu Gehör und vor Augen.

 

Schillers ›Macbeth‹-Bearbeitung. Foto: DLA Marbach.

 

Öffentliche Führungen im Literaturmuseum der Moderne


Jeweils am letzten Sonntag im Monat um 14 Uhr.
 

Dauer: 90 Minuten.
Preise: 5,- € zzgl. Museumseintritt 9,-/7,- € (erm./DSG)

DLA Marbach

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