Sonntag, 1. Dezember, 11 Uhr Literaturmuseum der Moderne (Leibinger Auditorium)
Ausstellungseröffnung Gebärdensammler – Schriftfortsetzer – Sätzemacher. Botho Strauß in drei Akten
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»Meine Arbeit ist seit jeher und ursprünglich mit der Entscheidung verknüpft, als Schriftsteller niemand zu sein als der, der schrieb.« Botho Strauß meidet öffentliche Auftritte, lebt zurückgezogen in der Uckermark, gibt kaum Interviews. Sein Schreiben aber prägt seit Jahrzehnten die deutschsprachige und internationale Literatur. Zu seinem 80. Geburtstag präsentiert das Deutsche Literaturarchiv in drei Akten ausgewählte Archivalien aus seinem Vorlass, den Strauß dem Deutschen Literaturarchiv anvertraute. Zur Eröffnung spricht der Schweizer Germanist Philipp Theisohn, dessen Monografie Denken nach Botho Strauß. Begegnungen in einer anderen Zeit im Oktober 2024 erschien. Das Konzept der Ausstellung wird von den Kuratoren Ulrich von Bülow, Leiter der Abt. Archiv, und Vera Hildenbrandt, Leiterin der Museen, im Rahmen der Veranstaltung vorgestellt. Es begrüßt Sandra Richter, Direktorin des Deutschen Literaturarchivs.
Um Anmeldung wird gebeten: museum@dla-marbach.de. Nach der Eröffnung führen Ulrich von Bülow und Vera Hildenbrandt durch die Ausstellung.
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Mittwoch, 4. Dezember, 19.30 Uhr Literaturmuseum der Moderne, Leibinger-Auditorium
Das Urteil – Graphic-Novel-Lesung mit Moritz Stetter
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Kafkas Novelle Das Urteil erzählt von einem Streit zwischen Vater und Sohn, ausgelöst durch einen Brief an einen Freund des Sohnes. Die schlimmen Vorwürfe des Vaters enden schließlich in der endgültigen Verstoßung und dem tragischen Selbstmord des Sohns. Expressiv und mit holzschnittartigem Stil widmet sich der Hamburger Comickünstler Moritz Stetter dem Text und illustriert die Geschichte mit zarten Pastellfarben bis hin zur bitteren Dunkelheit. In einer audiovisuellen Lesung präsentiert der Künstler sein Werk. Bei einem anschließenden Autorengespräch gibt er außerdem Einblick in den Entstehungsprozess.
›Kafkas Echo‹ wird gefördert von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien. Das Begleitprogramm (Social Media, Seminarreihe und Vermittlungsprogramm) wird gefördert durch das Auswärtige Amt.
Foto: Knesebeck Verlag.
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Dienstag, 10. Dezember, 18 Uhr Archivgebäude, Humboldt-Saal
Literatur bildet – bildet Literatur? Podiumsdiskussion
Mit Theresa Schopper, Volker Müller und Hans Lösener. Moderation: Sandra Richter.
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Literatur bildet II. Eine Bildungsinitiative des DLA Die Podiumsdiskussion im Rahmen der Bildungsinitiative des Deutschen Literaturarchivs nimmt die Kernkompetenzen des Schulfachs Deutsch in den Fokus: Theresa Schopper, Kultusministerin von Baden-Württemberg diskutiert mit Volker Müller, Schulleiter des Friedrich-Schiller-Gymnasiums in Marbach, und Hans Lösener, Professor für deutsche Sprache und Literatur und ihre Didaktik an der Pädagogischen Hochschule Heidelberg, die großen Herausforderungen der Bildungslandschaft in Deutschland und eine ihrer Grundlagen – die Lese- und Medienkompetenz, Sandra Richter, Direktorin des Deutschen Literaturarchivs, moderiert. Welche Sprache sprechen wir in Zeiten des Internet, gibt es überhaupt noch so etwas wie Stilempfinden und sprachliche Sensibilität? Wie lernen Schülerinnen und Schüler dennoch lesen und was sollten sie lesen? Ist Künstliche Intelligenz dem Lesen und Schreiben hinderlich oder kann sie beides unterstützen? Nicht zuletzt soll auch die Frage, welche Rolle Archive in dieser Diskussion spielen können, Gegenstand der geplanten Debatte sein.
Die Diskussion bildet den zweiten Teil der Bildungsinitiative des DLA: Im Februar 2024 gab es als Auftakt bereits 10 Workshops mit Schulklassen zu den Themen ›Exil der 1930er-/40er-Jahre‹ und ›Antisemitismus.‹ Diese und weitere Projekte und Podiumsdiskussionen des DLA wollen künftig wichtige Impulse für die aktuelle Bildungsdebatte geben. |
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Aktuelle Ausstellungen im Literaturmuseum der Moderne
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bis 16. Februar 2025
Gebärdensammler – Schriftfortsetzer – Sätzemacher. Botho Strauß in drei Akten
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»Meine Arbeit ist seit jeher und ursprünglich mit der Entscheidung verknüpft, als Schriftsteller niemand zu sein als der, der schrieb.« Botho Strauß meidet öffentliche Auftritte, lebt zurückgezogen in der Uckermark, gibt kaum Interviews. Sein Schreiben aber prägt seit Jahrzehnten die deutschsprachige Literatur. Zu seinem 80. Geburtstag präsentieren wir in drei Akten ausgewählte Archivalien aus seinem Vorlass, den Strauß dem Deutschen Literaturarchiv anvertraute. Der erste Akt gilt dem »Gebärdensammler«, dem Theaterkritiker, Dramaturgen und Theaterautor: Seit den frühen 70er-Jahren ist Botho Strauß – neben Peter Handke – auch international einer der meistgespielten deutschsprachigen Dramatiker. Materialien zur Trilogie des Wiedersehens erlauben den Blick in die Schreibwerkstatt des Bühnenautors, seine Würdigungen von Bruno Ganz und Jutta Lampe illustrieren seine Sicht auf die Schauspielkunst. Der zweite Akt zeigt ihn als Wanderer durch die Literatur, der auch gegen den Kanon liest, und sich in der Auseinandersetzung mit Rudolf Borchardt, Gottfried Benn, Ernst Jünger, Konrad Weiß, Martin Heidegger und Paul Celan als »Schriftfortsetzer« versteht. Der dritte Akt widmet sich schließlich dem Prosaautor, dem »Sätzemacher«, dessen Anschwellender Bocksgesang zu den großen essayistischen Provokationen der deutschen Öffentlichkeit zählt. Verschiedene Fassungen des Essays und Entwürfe zu Der junge Mann und Die Unbeholfenen machen sichtbar, wie die reflexive Prosa von Strauß entsteht, die – ebenso wie seine Theaterstücke – die deutsche Gegenwartsgeschichte kritisch kommentiert und damit immer wieder neue Debatten auslöst.
Toshiba T1200XE aus dem Vorlass von Botho Strauß. Foto: DLA Marbach (Jens Tremmel).
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bis 22. Juni 2025
Kafkas Echo Eine Wechselausstellung im Literaturmuseum der Moderne
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Kafkas Werk hat jede Generation aufs Neue provoziert. Die Publizistin und erste Übersetzerin Kafkas, Milena Jesenská, beschrieb den Autor als »außergewöhnliche und tiefe Welt«. Was macht sein Werk weltweit zur Inspiration, nicht nur für Leser/-innen, sondern auch für alle Kunstformen vom Theater und Film bis hin zu Comics und Games? Anlässlich von Kafkas 100. Todestag stehen nicht nur die von ihm selbst gelesenen Bücher im Mittelpunkt der Ausstellung ›Kafkas Echo‹, sondern auch die produktive und künstlerische Rezeption seines Werks über Zeiten und Sprachräume hinweg.
›Kafkas Echo‹ wird gefördert durch die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien. |
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bis Frühjahr 2025
Schiller, Hölderlin, Kerner, Mörike Eine Interimsausstellung im Literaturmuseum der Moderne
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Für das Schiller-Nationalmuseum erarbeiten wir zurzeit ein neues Ausstellungskonzept. Daher sind vier Schriftsteller – Schwaben von Geburt und drei davon Autoren von Weltrang – vorläufig ins Literaturmuseum der Moderne umgezogen. Wir haben Dinge eingepackt, die ihre poetisch besonderen Seiten zeigen: Friedrich Schillers unterschiedliche Spiele, Justinus Kerners Tintenklecksbilder und die eigenwilligen Aufschreibesysteme von Friedrich Hölderlin und Eduard Mörike. Alle vier Schriftsteller stammen aus der Umgebung des Museums: Schiller wurde 1759 in Marbach geboren, Hölderlin 1770 in Lauffen, Kerner 1786 und Mörike 1804 in Ludwigsburg.
Von Eduard Mörike bemaltes Wurmholz. Foto: DLA Marbach.
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Dauerausstellung
Die Seele 2 Die Schausammlung im Literaturmuseum der Moderne
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In der Schausammlung zum 20. Jahrhundert zeigen wir über 180 Exponate aus den Sammlungen des Deutschen Literaturarchivs Marbach – von 1899 bis 2001 und von Arendt bis Zuckmayer. Zu den Exponaten gehören unter anderem Stücke aus den Nachlässen von Hannah Arendt, Gottfried Benn, Paul Celan, Hilde Domin, Alfred Döblin, Hans Magnus Enzensberger, Hermann Hesse, Robert Gernhardt, Franz Kafka, Ernst Jünger, Heinrich Mann, Else Lasker-Schüler, Rainer Maria Rilke, W. G. Sebald und Carl Zuckmayer. Im Mittelpunkt stehen dabei diese Fragen: Warum Literatur im Archiv erfahren? Was macht diese Erfahrungen so einzigartig, und wie werden sie für uns alle zugänglich? Welche Bilder von der ›Literatur‹ und von der ›Welt‹ sind mit diesem Archiv der Literatur verbunden? Die Schausammlung wird durch zwei interaktive digitale Präsentationsformen erweitert.
›Mit der Seele schreiben‹ wurde im Rahmen von »Neustart Kultur« der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien gefördert. ›Literaturbewegen‹ ist Teil des vom Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg geförderten Projekts »Literatur digital lesen. Forschung in Aktion«.
Blick in die Ausstellung. Foto: DLA (Chris Korner).
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Öffentliche Führungen im Literaturmuseum der Moderne
Jeweils am letzten Sonntag im Monat.
14 Uhr Dauerausstellungen Die Seele 2 und Schiller, Hölderlin, Kerner, Mörike
15 Uhr Wechselausstellung Kafkas Echo
Dauer: jeweils 60 Minuten Preis: 5 € pro Führung zzgl. Museumseintritt (9 € / erm./DSG 7 €)
Das Literaturmuseum der Moderne ist am 26.12.2024, am 1.1.2025 und am 6.1.2025 geöffnet, am 24.12.2024, 25.12.2024 und 31.12.2024 ist es geschlossen. |
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